Apple: Erfolgreiche Behördenanfragen aus der Schweiz

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Nach Facebook, Google und Microsoft dokumentiert nun auch Apple mit einem «Report on Government Information Request» (PDF) den Datenhunger von staatlichen Behörden. In der Schweiz gibt es bislang kein Unternehmen, das einen solchen Transparenzbericht veröffentlicht hat.

Gemäss Apple betreffen die meisten Anfragen verlorene oder gestohlene Geräte wie beispielsweise iPhones. Solche Anfragen bezeichnet Apple als «device requests». Anfragen nach Nutzerdaten hingegen – beispielsweise im Zusammenhang mit iCloud – bezeichnet Apple als «account requests». Gemäss Apple geht es dabei mehrheitlich um Raub und andere Straftaten, die Suche nach entführten oder vermissten Personen sowie die Verhinderung von Selbsttötungen.

Der Transparenzbericht von Apple betrifft Behördenanfragen im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2013. Aus der Schweiz stammten sechs «account requests» für sechs Nutzerkonten. Die Behörden waren mit fünf Anfragen erfolgreich, das heisst sie erhielten zumindest einen Teil der angeforderten Daten von Apple. Die Erfolgsquote für Schweizer Behörden betrug damit rund 83 Prozent.

Bei den «Device requests» stammten 107 aus der Schweiz, die 139 Geräte betrafen. Mit 91 dieser Anfragen waren die Behörden erfolgreich, das heisst sie erhielten bei rund 85 Prozent der Anfragen zumindest einen Teil der angeforderten Daten von Apple.

Im Bezug auf amerikanische Behördenanfragen darf Apple teilweise gar nicht oder nur summarisch informieren. In diesem Zusammenhang ist folgende Anmerkung von Apple bemerkenswert:

«Apple has never received an order under Section 215 of the USA Patriot Act. […]»

Bei dieser Anmerkung handelt es sich um einen so genannten «warrant canary». Sollte Apple die Anmerkungen im nächsten Transparenzbericht nicht mehr veröffentlichen, wüsste man indirekt, dass Apple – ohne direkt darüber informieren zu dürfen – einen «order under Section 215 of the USA Patriot Act» erhalten hat. Die Bezeichnung leitet sich von Kanarienvögeln ab, die früher in Bergwerken als Warner vor Giftgasen eingesetzt wurden: Solange die Kanarienvögel lebten, war die Luft mutmasslich frei von Giftgasen.

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