Facebook: Staatlicher Hunger nach Nutzerdaten

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Facebook folgt dem Vorbild von Google und Microsoft und dokumentiert den Datenhunger von staatlichen Behörden erstmals mit einem Transparenzbericht («Global Government Requests Report», Screenshot). Der Bericht fällt vergleichsweise knapp aus und betrifft Anfragen nach Daten von Facebook-Nutzern in der ersten Jahreshälfte 2013.

Für die Schweiz verzeichnet der Bericht 32 Anfragen nach Daten von insgesamt 36 Nutzern beziehungsweise Nutzerkonten. Schweizer Behörden waren dabei lediglich mit 13 Prozent ihrer Anfragen – das heisst vier Anfragen – erfolgreich. Zu den nicht erfolgreichen Anfragen zählte vermutlich gemäss Neuer Zürcher Zeitung (NZZ) auch die «Tanz Dich frei»-Anfrage von Reto Nause als Sicherheitsdirektor der Stadt Bern.

In der Schweiz wurde in der ersten Jahreshälfte 2013 somit eine Behördenanfrage pro 100’000 Facebook-Nutzer gestellt. Bemerkenswert ist der wesentlich grössere Datenhunger in den meisten Nachbarländern der Schweiz:

Etwa Faktor 3 grösser in Österreich und etwa Faktor 5 bis 7 grösser in Deutschland, Frankreich und Italien. Dabei waren die Behörden in diesen Ländern mit ihren Anfragen jeweils erfolgreicher – teilweise deutlich erfolgreicher – als Schweizer Behörden.

Internet-Anbieter und -Dienste in der Schweiz haben bislang noch keinen solchen Transparenzbericht veröffentlicht. Lediglich MyKolab.com schafft insofern Transparenz, als dass auf der «Privacy»-Informationsseite erwähnt wird, bislang habe es gar keine Behördenanfragen nach Nutzerdaten gegeben.

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