Twitter filtert «Schnüffelstaat Schweiz» wegen Obszönität

Tweet: Hinweis auf Wiederauflage von «Schnüffelstaat Schweiz»

Mit einem Tweet wies ich gestern auf die Wiederauflage der Publikation «Schnüffelstaat Schweiz» zum schweizerischen Fichenskandal hin. Buch & Netz-Verleger Andreas von Gunten stellte in der Folge fest, dass ihm mein Tweet bei einer Suche nach dem verwendeten Hashtag #schnüffelCH nicht angezeigt wurde – offensichtlich, weil bei Twitter «sensible Inhalte und Obszönität» im so genannt sicheren Suchmodus standardmässig gefiltert werden … was übrigens selbst Twitter für seltsam hält («Hmm, eine leere Timeline. Seltsam.»)!

Screenshot: So genannt sichere Suche ohne Tweets mit Hashtag #schnüffelCH

Der Fichenskandal und die heutige globale Überwachung sind tatsächlich obszön und betreffen sensible Inhalte, aber gerade deshalb sollten Tweets darüber nicht gefiltert werden. Da davon auszugehen ist, dass Twitter Kritik am «Schnüffelstaat Schweiz» nicht gezielt filtert, zeigt das Beispiel, dass Inhaltsfilter viel zu wenig differenziert funktionieren und damit unbrauchbar sind.

Solche Filter sollten zumindest nicht standardmässig aktiviert sein, sondern lediglich bei Nutzern angewendet werden, die ausdrücklich nur gefilterte Inhalte erhalten möchten. Solche Nutzer würden dann nicht nur vor möglicherweise obszönen Tweets über Schnüffeln im Sinn von Drogenkonsum geschützt, sondern würden auch Hinweise auf eine neue Publikation über staatliches Schnüffeln verpassen.

Screenshot: Tweets mit Hashtag #schnüffelCH mit deaktivierter so genannt sicherer Suche

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