10 Jahre Chuchichäschtli-Domainnamen in der Schweiz

Screenshot: Deutschsprachiger Wikipedia-Artikel «Chuchichäschtli»

Seit dem 1. März 2004 um 12 Uhr dürfen Domainnamen in der Schweiz (und im Fürstentum Liechtenstein) auch Umlaute und weitere Sonderzeichen enthalten sowie bis zu 63 Zeichen lang sein. Das Domainnamenblog hat anlässlich dieses 10-jährigen Jubiläums einen lesenswerten Rückblick auf .ch- und .li-Domainnamen mit Umlauten und Sonderzeichen veröffentlicht.

Aus heutiger Sicht sind die internationalisierten Domainnamen (IDN) in der Schweiz trotz den damals übertroffenen Erwartungen unbedeutend geblieben. Gemäss Domainnamenblog stagniert die Zahl solcher Domainnamen seit Jahren bei rund 24’000, was etwas mehr als einem Prozent der schweizerischen Domainnamen entspricht. Bei der WIPO kam es nur zu wenigen Verfahren wegen Streitigkeiten um schweizerische IDN. So strengte beispielsweise die Feldschlösschen Getränke Holding AG für den Domainnamen «rhäzünser.ch» erfolgreich ein WIPO-Verfahren an. Heute leitet rhäzünser.ch auf swiss-premium-selection.ch um. Chuchichäschtli ist heute auch nicht mehr als Domainnamen registriert.

Die geringe Bedeutung trotz anfänglich übertroffenen Erwartungen könnte sich bei der Einführung der generischen .swiss-Top-Level-Domain (gTLD) wiederholen. Viele Inhaber von Marken und anderen Kennzeichen werden sich .swiss-Domainnamen kostenpflichtig sichern (müssen), doch ist davon auszugehen, dass diese Domainnamen genauso unbedeutend bleiben werden wie schweizerische IDN oder bestehende generischde TLD wie zum Beispiel .aero. Profiteure sind in jedem Fall die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) und die Registrare für Domainnamen sowie allenfalls einige dreiste Cybersquatter.

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