Schweizer Juristen: Weniger kritische Medienöffentlichkeit?

«investigativ.ch», der Verein der recherchierenden schweizerischen Journalisten, meldet, dass sein bloggender Präsident Dominique Strebel, vom «Beobachter» zum Medienausbildungszentrum (MAZ) wechselt. Neckisch hält «investigativ.ch» fest:

«Über den Rollenwechsel vom investigativen Journalist zum Journalistik-Dozent werden sich nicht nur MAZ-Studierende freuen: Dominique Strebel hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Fälle aus dem Justizbereich aufgedeckt, mit denen er sich bei Anwälten, Richtern und Betrügern nicht nur Freunde gemacht hat. […]»

In der jüngeren Vergangenheit kritisierte Dominique Strebel beispielsweise Anwaltskollege und Medienanwalt Daniel Glasl als naiv in Bezug auf die Medienfreiheit und behauptete, der Anwaltsberuf sei ein Traumberuf, weil Rechtsanwälte absahnen könnten. Auf Seite der Justiz offenbarte er beispielsweise das «fürstliche Ruhegehalt» der schweizerischen Bundesrichter und kritisierte das politisierte Wahlverfahren für Bezirksrichter im Kanton Zürich. Weitere wichtige Themen von Dominique Strebel waren unter anderem Verwahrung und Whistleblowing.

Übrigens: Anwaltskollegen und andere, die Dominique Strebel aufgrund seiner Recherchen nicht gewogen sind, freuen sich über seinen Wechsel allenfalls zu früh. Doziert Dominique Strebel erfolgreich am MAZ, werden sich zahlreiche Nachwuchsjournalisten beim «Beobachter», in der «Weltwoche» und anderen Publikationen mit Fokus auf Recherchen mit ähnlichen Themen profilieren …

Bild: Flickr/Lisa Padilla, CC BY-Lizenz 2.0.

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